Digitaler Produktpass (DPP)

Die EU möchte ihn bis 2030 für alle Hersteller verpflichtend machen. 

Wir haben ihn bereits 2023. Und das mit gutem Grund.


 

Im bisherigen linearen Wirtschaftssystem gibt es die Kategorien "neu" und "gebraucht". Wenn die Gewährleistung abgelaufen ist, muss sich der Hersteller um nichts mehr kümmern und kann schon mal den Neuverkauf vorbereiten. Um die Entsorgung muss sich der Endverbraucher kümmern. Ein Produkt mit geringer Haltbarkeit und schlechter Reparierfähigkeit nützt dem Hersteller. 

Das Produktdesign ist so angelegt, dass es Anreize für einen baldigen Neukauf gibt. Der Endverbraucher zahlt für ein neues Produkt, aufwändig gestaltete Serviceprozesse und eine baldige Entsorgung.



In der zirkulären Wirtschaft sieht das alles komplett anders aus. Die bisherigen Kategorien gibt es nicht mehr. Es gibt funktionierende Produkte, welche in Umlauf sind. Wenn ein Produkt nicht mehr funktioniert, wird es repariert, refurbished oder remanufactured. Wenn Einzelteile nicht mehr nutzbar sind, werden sie ersetzt und recycelt. Aus dem Recycling kommen wiederum funktionsfähige Einheiten, die dann wieder verbaut werden. Egal wo angesetzt wird, es findet alles in Kreisläufen statt, über längere Zeiträume. 

Das Produktdesign ist so angelegt, dass es lange hält, leicht zu reparieren ist, und flexibel auf sich ändernde Bedürfnisse reagiert werden kann. Der Endverbraucher zahlt für die möglichst reibungslose Nutzung.

Da das Ziel nun ist, dass das Produkt ständig und über lange Zeit funktionsfähig ist, macht eine möglichst lückenlose Dokumentation Sinn. Das Rad wird gebaut, es wird von unterschiedlichen Mechanikern oder dem Nutzer selbst repariert, es werden Teile getauscht, und das Rad wird irgendwann vom Hersteller wieder zerlegt und aufgearbeitet. All diese Vorgänge werden im digitalen Produktpass aufgezeichnet.  


Der digitale Produktpass von mosch. ist also so etwas wie das Lebensbuch des Fahrrades. Er befindet sich auf einem NFC Tag auf der linken Tretlagerseite ("roter Punkt"). 

Wir stehen am Anfang einer spannenden Reise und müssen erst herausfinden, welche Aspekte hierbei besonders wichtig sind. Hierbei sind wir auf Rückmeldungen aus der Praxis angewiesen. So geht es:

1. Lade eine App auf dein Handy, welche NFC Tags auslesen und beschreiben kann.

2. Halte dein Handy dicht an den NFC Tag und finde heraus, wie die bisherige Geschichte deines Fahrrades aussieht.

3. Füge hinzu, wenn du eine Veränderung vornimmst, also z.B. einen Schaltzug wechselst, idealerweise mit Datum, Ort und Namen/Kürzel.

4. Fordere externe Mechaniker auf, die von ihnen durchgeführten Arbeiten hinzuzufügen.

5. Lösche nichts und schreibe nur sinnvolle Vorgänge rein. Es ist ein offenes System, welches auf Vertrauensbasis funktioniert.

6. Melde uns, wenn du eine Idee hast oder es Probleme gibt.